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Tipps zum Computerkauf

Umweltfreundlichkeit bei Herstellung und Entsorgung

Beim Kauf eines Computers fachsimpelt man über Grafikkarte, Prozessorleistung, Speicherkapazität. Stromverbrauch und Umweltfreundlichkeit kommen hingegen nicht zur Sprache. Dabei fressen PCs einiges an Strom, oft ganz ohne Grund. Ihr Verbrauch ließe sich um die Hälfte kürzen, ohne dabei auf Annehmlichkeiten verzichten zu müssen, aber das scheint Hersteller nicht groß zu kümmern.

Die Umweltbilanz eines Handys oder Computers ist angesichts der Nutzungsdauer erschreckend schlecht. Zur Produktion eines 24-Kilo-schweren PCs plus Röhrenbildschirm werden 240 Kilo Chemikalien und fossile Brennstoffe verwendet, ein schlechtere Wert als bei Autos.
Je höher die Leistungsfähigkeit, desto größer normalerweise der Stromverbrauch. Man berücksichtige beim Kauf also auch die eigenen Bedürfnisse, statt sich für das tollste Modell zu entscheiden. Nutzt man den Rechner nur als "Schreibmaschine", braucht es gar nicht viel Schnickschnack.
Das Netzteil, welches die 220-V-Wechselspannung der Steckdose in Gleichstrom-Niederspannung umwandelt, hat meist eine Leistung von tausend Watt. Nicht einmal die Hälfte wäre nötig, ja viele Netzteile haben nur eine zehnprozentige Auslastung. Da geht viel Energie durch Wärme flöten; zudem sieht der Wirkungsgrad recht mager aus. Ein Desktop-Computer verbraucht übrigens siebzig Prozent mehr Energie als ein Notebook.

Woran man beim Kauf erst recht nicht denkt, ist die Entsorgung des Geräts. Durch solche technischen Geräte sammeln sich in der ganzen Welt jährlich vierzig Millionen Tonnen Schrott an, davon zehn Millionen allein in Europa.

Viele der verarbeiteten Rohstoffe stehen diesem Planeten nur in bestimmter Menge zur Verfügung. Handy- und Computerbesitzern sei deshalb angeraten, ihre alten Geräte nicht in die Mülltonne zu werfen, sondern zum Recyclinghof zu bringen. Die Deutsche Umwelthilfe sammelt überdies alte Handys.
Hilfe bei ökologischen Überlegungen erhalten Computerkäufer durch einige Gütesiegel. So achte man z.B. auf die "Umweltblume" der europäischen Kommission, welche nach Einhaltung ökologischer Kriterien in der ganzen Produktkette verliehen wird. Beachtung verdient auch der "Blaue Engel", der auf geringen Energieverbrauch ebenso hinweist wie auf Langlebigkeit und leichte Recycelbarkeit. Zudem birgt das durch ihn gekennzeichnete Gerät keine Schadstoffe.

Die höchsten Maßstäbe setzen "Tco" und "Eco-Kreis", letzteres vom rheinländischen TÜV, die auf Gesundheit und Ökologie achten.

Ökologie findet beim "Energy Label" (Gefa) keine Berücksichtigung, sondern nur der geringe Stromverbrauch, v.a. im Stand-By. Die ähnlich klingende "Energy Star"-Kennzeichnung dürfen Verbraucher übersehen, da jeder Hersteller seine Produkte damit schmücken darf. Voraussetzung: Er ist der Meinung, sie erfüllen die Kriterien zur Energieeffizienz. Überprüfungen finden nicht statt. Die Maßstäbe sind mittlerweile Standard, wie auch beim Siegel "MPR II". "Nutek" hingegen fordert die Einhaltung geringerer Kriterien als das Energy-Star-Zeichen.