Schadstoffe im Trinkwasser

Keine Medikamente ins Klo spülen

Trinkwasserverschmutzung durch nicht abbaubare Stoffe

Wasserversorger haben heute mit anderen Problemen zu kämpfen als früher, in denen sich Verschmutzer eindeutig benennen ließen (meist große Unternehmen). Statt vereinzelten schwarzen Schafen tragen nun fast alle Bürger zur Wasserverschmutzung bei.
Probleme bereiten Schadstoffe, die weder in der Natur noch in Kläranlagen abgebaut werden, weshalb sich Spuren von ihnen noch im Trinkwasser finden: Benzinzusatzstoffe, Fluorverbindungen, Medikamentrückstände (z.B. Antibiotika), Pflanzenschutzmittel, Röntgenkontrastmittel, synthetische Komplexbildner … Nicht nur, dass diese Stoffe nicht ins Trinkwasser gehören, sie lassen sich auch nur durch großen technischen Aufwand beseitigen.

Ungefähr zwölf Tonnen Röntgenkontrastmittel gelangen jedes Jahr in den Rhein. (Seine Wasserqualität verbesserte sich dennoch.)
Eine hohe Belastung weist besonders das Abwasser von Krankenhäusern auf, doch auch im Abwasser aus Privathaushalten schwimmen Arzneimittel. Abgesehen von Medikamentspuren in Fäkalien entsorgen viele Medikamente unbesonnen durch die Toilette, statt sie in den Müll zu werfen.
Ja, Unbesonnenheit stellt sich als großes Problem heraus. Man trifft sie jedoch nicht nur bei Privatleuten an sondern auch in der höchsten politischen Spitze, der EU. Ihre geplanten Vorgaben zur Wasserqualität drohen diese aufzuweichen.

Weiteres Problem sind Unternehmen, die die Folgen ihrer Produkte oft nicht kennen. Man nehme nur ein Fungizid als Beispiel, das eine Zeit lang Verwendung in der Landwirtschaft fand. Beim Zerfall entstand ein theoretisch harmloser Stoff, der allerdings in Verbindung mit Ozon (worauf es bei der Trinkwasseraufbereitung traf) zum giftigen Nitrosamin wurde. Inzwischen wurde das Fungizid vom Markt zurückgenommen, doch jagte es den Wasserversorgern eine Zeit lang Schrecken ein.
Neben Unternehmen, die auf Umweltschutz bei der Produktion und auf die Folgen ihrer Produkte (siehe das Beispiel Fungizid) achten sollen, stehen also auch Bürger in der Pflicht, ihre Medikamente nicht mehr per Toilettenspülung aus der Welt zu schaffen. Politiker sind ebenfalls gefragt, sowohl europa- und bundesweit als auch regional. So stellen z.B. alte Abfallgruben eine Gefahr fürs Trinkwasser dar, da bei ihnen noch nicht auf Umweltschutz geachtet wurde. Manchmal bergen sie gar giftige Industrieabfälle. Hier sind Ausbaggerungen erforderlich, oder eine sichere Abdeckung zur Vermeidung von Auswaschungen durch Regen.