Kreuzfahrt zum Nordpol
Großer Zustrom an Passagieren - üble Folgen für die Natur?
Größe: 14 Millionen Quadratkilometer
Während es viele Reisende in den sonnigen Süden zieht, bibbern andere lieber in der Antarktis. Sie sehnen sich nach Robben, Walen, Pinguinen, nach beeindruckenden Eisformationen und unberührter Natur. Niemand wohnt dort, außer einigen Wissenschaftlern, Soldaten und Hilfspersonen. Der Antarktisvertrag schreibt freien Zugang für jedermann vor - klingt zunächst gut, doch daraus können sich noch böse Folgen für das Ökosystem entwickeln.
1992 entschieden sich ungefähr sechstausend Menschen für eine Reise zum Nordpol, etwa fünfzehn Jahre später schon 46 000. Die Schiffe vermehrten sich auf mittlerweile über sechzig, darunter schon mal große mit zweieinhalbtausend Passagieren (plus Bordpersonal).
Die meisten Fahrten finden in der eisfreien Passage statt. Wer wo fahren und ankern darf, regelt die International Association of Antarctica Tours Operators (Iaato, Internationale Vereinigung von Antarktis-Reiseanbietern). Landgänge werden nur hundert Passagieren gleichzeitig erlaubt, die sich vorher und nachher die Schuhe desinfizieren. Man lasse nichts zurück und nehme nichts mit. Abstand zu Tieren: mindestens fünf Meter. Der Halt des Schiffes darf nur vier Stunden dauern.