Delfinsterben

Bedrohte Bestände im Mittelmeer

Tod durch Überfischung - Forderung nach Schutz der Meeressäuger

Delfine erfreuen nicht nur Kinderherzen sondern auch die von Erwachsenen. Tauchen bei einer Bootsfahrt plötzlich Delfine neben dem Boot auf, beginnen die Augen der Zuschauer zu leuchten. Zu freundlich und sympathisch sehen die eleganten Tümmler aus. Sie gelten als klug, und man hört Geschichten von heldenhaften Delfinen, die Schiffsbrüchige retteten.
Lange Zeit galten die Säuger Schifffahrern auch als gutes Omen, als göttliche Geschöpfe. Die wollten natürlich verehrt werden. Griechen sagten, dass die Götter den der Mörder eines Delfins mit zornigen Augen ansähen. Doch nun schaden die Menschen selbst diesen göttlichen Wesen.

Im Laufe der letzten Jahre bekamen Schifffahrer immer seltener Delfine zu Gesicht. Zwischen Kalamos und Lefkas (Ionische Inseln), also im wichtigsten Rückzugsgebiet der Gemeinen Delfine im östlichen Mittelmeer, sank ihre Zahl binnen zehn Jahren von 150 Stück auf 15! Sie verendeten in Fischernetzen und verhungerten wegen der Überfischung. Die Region zwischen Lefkas und Kalamos ist eigentlich ein besonderes Naturschutzgebiet, doch wird das Gewässer trotzdem überfischt.
Doch auch in der Adria sank die Zahl der Großen Tümmler um ein Drittel.
Den Delfinen im Mittelmeer droht also das Aussterben. Ob man die schönen Meeressäuger künftig nur noch in Delfinarien zu Gesicht bekommt?

Zum Schutz dieser Meeressäugetiere fordern Umweltverbände eine strenge Einhaltung der Vorschriften. Dazu zählen die Beschränkung gewisser Fangmethoden auf wenige Monate sowie die Begrenzung der Fangquoten. Zum Schutz der Fische sind u.a. Netze mit größeren Maschen notwendig.
Ein solcher Naturschutz käme nicht nur Meerestieren zugute sondern auch den Fischern. Die griechische Fischerei verzeichnete zwar von 1970 bis zur Mitte der Neunziger einen Zuwachs auf fast das Dreifache, doch sanken die Erträge anschließend um ungefähr die Hälfte. Die jahrzehntelange Überfischung fordert ihren Tribut.