Entsorgung Atommüll

Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe

Verglasung der radioaktiven Suppe in Glas-Kokillen

Die Kernenergie stand im Laufe ihrer Nutzungszeit vor vielen ungelösten Problemen, so z.B. vor der industriellen Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe. Dieses sollte im Kernforschungszentrum Karlsruhe untersucht werden. Doch 1990 ließ man die Idee fallen, die Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) schloss ihre Pforten. Leider verschwanden die Probleme damit nicht ebenso von der Bildfläche.

Zu den Hinterlassenschaften der WAK gehören achtzigtausend hochradioaktive Liter, deren Entsorgung bereits seit Jahren geplant ist. Hierzu wird die Flüssigkeit in einer Verglasungsanlage zu 130 Glas-Kokillen verarbeitet. Zur Zwischenlagerung geht´s in Castorbehältern nach Rubenow (Mecklenburg-Vorpommern).
Die Kosten trägt wie üblich der Bürger. Rechnete man anfangs noch mit 1,9 Milliarden Mark Entsorgungs- und Rückbaukosten, so verdoppelte sich die Schätzung rasch auf 1,9 Milliarden Euro. Später wurden daraus 2,2 Milliarden Euro.

Die Industrie hatte nur eine Milliarde Deutsche Mark zu zahlen, was sie auch tat. Der Rest lastet zu 91,8 Prozent auf dem Bund, zu 8,2 Prozent auf Baden-Württemberg. Nicht nur der Bund der Steuerzahler kritisierte dies heftig, in dessen Schwarzbuch es die WAK schaffte.
Ursache der Mehrkosten sind Verzögerungen bei der Suppenauslöffelung, d.h. bei der Inbetriebnahme der Verglasungsanlage sowie beim Verglasen der Suppe. Sprach man anfangs vom Abtransport 2005, so wurde die Inbetriebnahme der Verglasungsanlage bis 2008 verschoben.
Die WAK ist übrigens nicht das einzige atomare Hinterbleibsel in Karlsruhe, denn dort warten noch einige Forschungsreaktoren und ein Versuchs-Brutreaktor.