Wirtschaftswachstum und andere Hindernisse
EU-Maßnahmen zum Klimaschutz: Pflanzentreibstoff, Emissionshandel …
Viele kluge Köpfe entwickelten Maßnahmen gegen den Klimawandel bzw. für den Umweltschutz, doch noch immer stehen ihnen viele Gegner gegenüber. Hauptproblem sind Interessenskonflikte, so z.B. mit der Industrie, denn viele fürchten um das Wirtschaftswachstum. Zudem möchte die Regierung ja keine großen Arbeitgeber verärgern.
Doch auch Privatpersonen werden oft von Interessenkonflikten geplagt. Deshalb gilt es nun, Klimaschutz in ein gutes Licht zu rücken. Weiß der Bürger sich durch ihn im Vorteil, geht die Umsetzung der Maßnahmen bald wie von selbst.
Die Europäische Union beschloss bis 2020 eine Senkung der Treibhausgasemission um zwanzig Prozent (Vergleichsjahr: 1990). Zugleich soll sich der Anteil an umweltfreundlichen Energieformen auf zwanzig Prozent verdreifachen, der Anteil an Pflanzentreibstoff im Verkehr auf zehn Prozent steigen. Bis 2050 soll die CO2-Emission um sechzig bis achtzig Prozent sinken.
Leider stellt sich bei vielen Maßnahmen erst später die Umweltschädlichkeit heraus. Man nehme nur "Bio"-Treibstoffe als Beispiel, mit ihren Auswirkungen auf den internationalen Lebensmittelmarkt.
Gefordert wird von manchen eine Ausweitung des Emissionshandels auf Luft- und Autoverkehr. So müssten z.B. Hersteller von Autos mit einem Ausstoß von über 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer sich dafür Rechte kaufen. Ohnehin floppt der EU-Emissionshandel, solange die Tonne CO2 für ein paar Euro zu haben ist: Erst bei dreißig oder fünfzig Euro pro Tonne besteht genug Anreiz zum Umweltschutz.
Man darf gespannt sein, ob es Politikern tatsächlich gelingt, die Welt zu retten - oder ob die Menschheit wie üblich alles der kommenden Generation überlässt. Beim Klimaschutz stehen Regierungen vor demselben Problem wie bei anderen Entscheidungen: Jede Interessensvertretung kämpft erbittert um ihre Vorteile. Umweltschutz muss sein, auf jeden Fall - aber nicht in unserer Branche! Sollen doch die anderen anfangen.
Leider fühlen sich Politiker oft gewissen (wirtschaftsstarken) Branchen verpflichtet. Da fällt die Umsetzung eines Planes nicht so leicht wie dessen Beschluss. Viele Verwässerungen und Nachgiebigkeiten führen dazu, dass tatsächlich umweltschützende Maßnahmen klein gehalten werden. Doch vergesse man nicht: Not macht erfinderisch. Ehrgeizige Ziele erschrecken vielleicht im ersten Moment, doch spornen sie auch an, zu mehr Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit. Diese Kreativität kommt dann allen zugute.