Überfischung

Weltweit Sorge um die schuppigen Meerestiere

Fischbestände in Gefahr durch Überfischung bzw. Übernutzung

Ernährungsberater preisen den hohen Wert eines Fisches, während Umweltschützer vor Überfischung der Meere warnen. Da fällt es Verbrauchern nicht leicht, beiden Seiten gerecht zu werden. Hilfe gibt´s bei Umweltverbänden (WWF, Greenpeace …): In Fischführern berichten sie von bedrohten Fischarten und von solchen, die man guten Gewissens genießen kann.

Bei der Auswahl spielt neben der Fischsorte auch ihre Herkunft eine Rolle. Generell achte man beim Fischkauf, besonders bei Pazifischem Heilbutt, Alaska-Seelachs und -Wildlachs, auf das MSC-Logo vom Marine Stewardship Council. Bei Kauf von Garnelen entscheide man sich für solche aus dem Nordostatlantik (Eismeergarnelen, Pandalus borealis) bzw. für Bio-Shrimps aus kontrollierter Zucht. An der Fischtheke erkundige man sich nach Herkunftsgebiet und Fangmethode. Fischerei mit dem Schleppnetz ist die schlimmste Methode.

Bitte meiden: Alaska-Seelachs aus dem nördlichen Pazifik, Rotbarsch, Scholle, Seezunge
Guten Gewissens essen: (Regenbogen-)Forelle, Hering, Karpfen, Makrele, Pangasius, Seelachs (Pollachius virens, Nordsee) bzw. Zuchtlachs (aus Öko-Zucht in Irland oder Schottland), Zander

Im Fischereibericht der Welternährungsorganisation (FAO) wurden 25 Prozent der weltweiten Fischbestände als gefährdet bezeichnet: Siebzehn Prozent übernutzt, sieben Prozent mit starkem Rückgang. Ein Prozent erholt sich allmählich. Über die Hälfte der Fischbestände erfährt eine so starke Ausbeutung, dass sich diese nicht mehr steigern lässt.

Besonders problematisch ist die Lage für Fische mit langen Wanderungen. Zwei Drittel der wandernden Hochseefische und über fünfzig Prozent der Haibestände verzeichnen Übernutzung oder starken Rückgang: Atlantischer Kabeljau, Blauflossentunfisch, Granatbarsch, Heilbutt, Riesenhai, Seehecht …

www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei

Die Menschen essen übrigens zu viel Fisch: Fünfzehn Kilo pro Jahr und Kopf kommen auf den Teller, was das ökologische Gleichgewicht der Ozeane gefährdet. Ein jährlicher Verzehr von bis zu sieben Kilo Seefisch pro Kopf würde den Meeren nicht schaden. Vor fünfzig Jahren war selbst ein Verbrauch von zwanzig Kilo in Ordnung, da noch nicht so viele Menschen auf der Erde lebten. Damals begann die Überfischung der Meere. Als Gegenmaßnahme wäre eine Bekämpfung illegaler Fischerei ebenso nötig wie ein Ende ungewollter Beifänge.