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Modus zur ständigen Bereitschaft

Dass ein Elektrogerät beim Gebrauch Strom verbraucht, liegt auf der Hand. Viele Geräte schlucken jedoch auch im abgeschalteten Zustand Strom, wenn sie sich im Stand-By-Modus (Bereitschaftsmodus) befinden. Bestes Beispiel ist der Fernseher, der sich per Fernbedienung jederzeit erwecken lässt. Zwar sieht er aus wie abgeschaltet, verbraucht aber dennoch Elektrizität. Zum gänzlichen Abschalten müsste man z.B. einen Kippschalter an der Steckdose umlegen.
Nicht bei jedem Gerät fällt die Bereitschaftsfunktion so ins Auge. Manche Computerbildschirme gehen automatisch beim Hochfahren des Rechners an, wozu sie oft ebenfalls einen (stromfressenden) Stand-by-Modus benötigen. Zudem verfügen Telefone (mit Anrufbeantworter oder schnurlose) häufig über diese Funktion, wie auch das Fax und W-Lan-Anlagen. Sie brauchen Elektrizität zur ständigen Empfangsbereitschaft.

Stromfresser im abgeschalteten Zustand

Grundsätzlich ist gegen einen Bereitschaftsmodus nichts einzuwenden. Von Bedeutung ist er z.B. beim Videorekorder, während er bei den meisten anderen Geräten rein der Bequemlichkeit dient. Man findet Stand By bei Geräten mit Fernbedienung: DVD-Player, Fernseher, Stereoanlage, Videorekorder … Hier nützen sie nichts, weshalb ein Verbot durchaus Sinn ergäbe.
Doch Problem bei Stand-By ist oft nicht nur die Überflüssigkeit sondern auch die Unmäßigkeit. So benötigt z.B. ein Videorekorder zum Behalten der Programmierung ein halbes bis ein Watt im Bereitschaftsmodus. Gute Technik schaltet deshalb alle momentan nicht gebrauchten Funktionen ab. Normale Rekorder zum Niedrigpreis vermögen dies nicht, weshalb sie schon mal zwanzig Watt verbrauchen.
Das Preisproblem zeigt sich übrigens auch beim Schaltnetzteil: Gute, energiesparende Netzteile kosten mehr, weshalb Verbraucher sich eher selten für sie entscheiden. Das treibt den Stromverbrauch natürlich weiter in die Höhe.

Zur Vermeidung überflüssigen Stromverbrauches schalte man Elektrogeräte nicht nur per Fernbedienung sondern richtig ab. Dies ist leider nicht immer am Gerät möglich; hier hilft eine Steckdose mit Kippschalter. Übrigens verbrauchen manche Geräte (egal ob Waschmaschine oder Stereoanlage) selbst abgeschaltet noch Strom, wenn sich der Schalter nämlich zwischen Gerät und Netzteil befindet. Dann gibt das Gerät zwar Ruhe, das Netzteil frisst jedoch weiter. Erforderlich ist eine Abschaltung zwischen Netzteil und Stromquelle. Hier hilft wieder der Kippschalter, oder eben Stecker ziehen.
Häufiges Ein- und Ausschalten schadet ihnen grundsätzlich nicht. Fernseher könnten auf Stromentzug jedoch durch ein "Vergessen" der Sendereinstellungen oder der Zeit- und Datumsangabe reagieren.

Erforderlich wäre eine Kennzeichnung des Stromverbrauchs aller Geräte, denn gezielter Kauf schont langfristig den Geldbeutel. Solange Hersteller ihre Produkte noch nicht kennzeichnen, erkundige man sich z.B. bei der Stiftung Warentest.