Wärmepumpe

Positive Klimabilanz nur bei hoher Arbeitszahl

Wassererwärmung oder Heizung mittels Erde, Grundwasser, Luft

Das Prinzip einer Wärmepumpe entspricht dem eines Kühlschranks: Auf einer Seite wird gekühlt, auf der anderen geheizt. Während beim Kühlschrank die warme Seite nach außen zeigt, liegt sie bei der Wärmepumpe natürlich im Haus. Gekühlt werden Erdreich oder Außenluft. So entzieht die Sole-Wasser-Wärmepumpe dem Erdreich Wärme (mittels eines Erdkollektors oder einer Erdsonde), die Wasser-Wasser-Wärmepumpe dem Grundwasser und die Luft-Wärme-Wasserpumpe der Luft.
Zum Betrieb benötigt die Wärmepumpe zwar Strom, doch arbeitet sie effizienter als normale Stromheizungen - wenn auch nicht in jedem Gebäude gleich gut. Lohnenswert ist sie meist in Neu- oder gut isolierten Bauten mit Wand- oder Fußbodenheizung. Da das Heizwasser hier nur eine Temperatur von höchstens 35 Grad benötigt, ist keine große Aufheizung der Umweltwärme durch die Pumpe erforderlich.

Die Arbeitszahl gibt Aufschluss über die Klimabilanz der Pumpe. Sie bezeichnet das Verhältnis von benötigtem Strom und abgegebener Wärme. Da zum Betrieb der Wärmepumpe zusätzlicher Strom benötigt wird (der meist aus fossilen Kraftwerken stammt), ist ihr Klimaschutz schon vorbelastet, und zwar mit ca. achthundert Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Eine Gasheizung verursacht zweihundert Gramm CO2, weshalb die Wärmepumpe erst ab der Arbeitszahl vier "klimaschützend" wird. Dann wandelt sie eine Kilowattstunde Strom in vier Kilowattstunden Wärme um.

Hersteller sprechen in ihrer Werbung oft von der Arbeitszahl 4. Diese wurde allerdings im Labor errechnet, während Messungen in der Praxis kaum stattfanden. Einen Auftakt dazu machte die Energieagentur Ortenau und die Gruppe "Lokale Agenda 21" in Lahr, welche ein Jahr lang die Effizienz von 33 Heiz-Wärmepumpen (Erde, Grundwasser, Luft) und vier Warmwasser-Wärmepumpen untersuchten. Dabei stellten sie bedeutende Unterschiede zwischen der von Händlern angegebenen Arbeitszahl und der tatsächlichen her. Den größten erreichten kleine Warmwasser-Wärmepumpen für Brauchwasser (luftbetrieben), indem sie im Test nur eine durchschnittliche Arbeitszahl von 1,9 aufwiesen. Doch auch andere Luft-Wärmepumpen kamen nicht auf hohe Werte. Sie erreichten bei Radiator-Heizkörpern im Schnitt die Zahl 2,3, bei Fußbodenheizungen 2,8. Grundwasser-Wärmepumpen verzeichneten einen Mittelwert von drei, Erdreich-Wärmepumpen mit Fußbodenheizung durchschnittlich 3,3 bis 3,4.

Das Schweizer Bundesamt für Energie kam bei Messungen auf ähnliche Ergebnisse.
Gutachter fordern nun einen verpflichtenden Einbau eines Strom- und eines Wärmemengenzählers. Zudem sollten Wärmepumpen nur bei einer Arbeitszahl von mindestens 3,3 bis vier als umweltfreundlich gelten (und beworben werden).