Böse Folgen von Agrokraftstoff
Teuerung der Lebensmittel, Zerstörung des Regenwaldes
Im Zuge des Klimawandels möchte man natürlich auch etwas gegen die Drecksschleuder Auto tun. Dazu bieten sich z.B. aus Pflanzen gewonnene Agrotreibstoffe an. Beschäftigt man sich aber ein wenig näher mit dem Thema, sticht die Widersinnigkeit ins Auge.
Größtes Problem dabei ist wohl die Nahrungsmittelproduktion, auf deren Kosten der Anbau von kraftstofferzeugenden Pflanzen geht. Dritte-Welt-Länder züchten lieber hektarweit den Grundstoff für Treibstoff, als Nahrungspflanzen für die Bevölkerung anzubauen, da ersteres mehr Geld einbringt. Die Folgen sind klar: Lebensmittelknappheit, Preissteigerung und schließlich Hunger bei den Armen. Wem kaum mehr als ein paar Euro im Monat zur Verfügung stehen, dem macht eine Preissteigerung von fünfzig Prozent binnen eines Jahres schwer zu schaffen. Man nehme nur Ägypten als Beispiel, wo das Monatsgehalt eines Akademikers sechs Kilo Fleisch entspricht (vor dreißig Jahren noch 48 Kilo).
Freilich bieten die Einnahmen durch Treibstoffpflanzen vielen Armen einen guten Verdienst, doch wenn der Staat mehr Lebensmittel aus- als einführt, wird die Angelegenheit rasch zum Problem. Die Menge Getreide, die man zu einer Tankfüllung (Geländewagen) mit Ethanol benötigt, ernährt einen Menschen ein Jahr lang.
Weiteres Problem ist die Umweltzerstörung, denn Riesenflächen Regenwald fallen dem Anbau zum Opfer. Dies wirkt sich natürlich auf die Klimabilanz aus. Öko-Treibstoff verschärft die Klimaproblematik also nur, was sicher nicht einmal Wirtschaftsgrößen gefällt. Freilich gewinnen sie durch den Anbau viel, doch die Folgen der Umweltzerstörung (Missernten, Überschwemmungen, Stürme …) machen auch der Wirtschaft zu schaffen.
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