Gewürzstraße nach Kerala (Indien)
Verkauf aus eigener Schlachtung in der Hohenlohe
Der Kunde eines Supermarkts fragt selten nach der Herkunft der Gewürze. Ob Inder oder Afrikaner sie anbauten, und unter welchen Bedingungen, spielt keine Rolle. Doch glücklicherweise geht nicht jeder so gedankenlos mit dem Thema um. Mancher entwickelt durch seine Initiative gar eine moderne "Gewürzstraße" mit ökologischem Anbau.
Eine berühmte Gewürzstraße führte einst ins südliche Indien, ins Hinterland der Kerala-Küste. Dort stößt man heute auf eine der artenreichsten und hübschesten indischen Regionen, das Tigerreservat Periyar. Seit Jahrhunderten betreiben Inder dort Pfefferanbau ohne Chemie. Lange verkauften sie die bunten Kügelchen an den Großhandel, doch vor einigen Jahren trat ein Hohenloher Bauer auf den Plan. Er suchte Pfeffer für seine heimische Schwäbisch-Hallische Wurst. Freilich nicht irgendeinen, sondern ökologisch angebauten, ohne radioaktive Bestrahlung und Pflanzenschutzmitteln zur besseren Haltbarkeit.
Nun verkaufen die Tribals weißen, schwarzen, grünen und roten Pfeffer an den Bauern, ebenso andere Gewürze (Zimt, Vanille, Piment …). Die Deutsche Investitions- und Entwicklungshilfegesellschaft übernahm fünfzig Prozent der Startinvestition. Damals wurden eineinhalb Tonnen verschifft, heute sind es fünfzig. Der Pfeffer dient als Würzmittel der Wurst, die der Hohenloher Bauer aus eigener Schlachtung verkauft.
Ansprechpartner: Rudolf Bühler (Sonnenhof, Wolpertshausen)