Gerechter Lohn, gerechte Arbeitsbedingungen
Fair gehandelte Produkte
Großer Absatz in Deutschland
Möchte man tatsächlich eine Banane essen, die ein kranker Südamerikaner für einen Hungerlohn pflückte? Dessen Kind vielleicht in der Nacht zuvor gestorben ist, da es bei der Arbeit zu viel Pflanzenschutzmittel abbekam? Nein, sicher nicht, verkünden viele Verbraucher, und greifen zu fair gehandelten Produkten.
Zur Orientierung dient z.B. das Siegel "Fair Trade" (dt. Gerechter Handel), das für gerechte Arbeitsbedingungen und Gehälter steht. Die Organisation handelt selbst nicht, sondern vergibt nur das Gütezeichen: In Deutschland dürfen sich um die achthundert Waren von 110 Unternehmen mit dem Siegel zieren. An die hundert Prüfer untersuchen in aller Welt die Arbeitsbedingungen.
Im letzten Jahr stieg der Absatz an Fairtrade-Produkten in Deutschland um nahezu ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr (auf 142 Millionen Euro bzw. 24 000 Tonnen). Ein gutes Zeichen angesichts des hohen Preisdrucks auf dem deutschen Lebensmittelmarkt. Der Weltumsatz gerechter Waren stieg um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (auf 2,4 Milliarden Euro). Den größten Umsatz erwirtschafteten dabei Großbritannien und die USA.
Den größten Absatz in Deutschland fanden Bananen (13 600 Tonnen, 39 Prozent mehr als im Vorjahr). Der Kaffeeabsatz stieg um ein Zehntel, was u.a. daran lag, dass viele Cafés mittlerweile gerecht gehandelten Kaffee anbieten. Darüber hinaus wuchsen auch die Verkaufszahlen von Rosen, Wein, Schokolade, Saft, Tee.