Klimabilanz

Besser Großbetrieb als Kleinbetrieb

Regionale Produkte umweltfreundlicher?

Beim Kauf heimischer Produkte hat man meist ein besseres Gewissen als beim Kauf von Waren aus Übersee. Zum einen lohnt sich eine Unterstützung der regionalen Landwirtschaft, zum anderen schädigen die kurzen Transportwege das Klima sicher weniger als die von Afrika oder Südamerika hierher.

Forscher fanden jedoch heraus, dass Äpfel aus Übersee nicht immer eine schlechtere Klimabilanz aufweisen. Im Gegenteil - sie stehen oft besser da als heimische Produkte! Über die Klimabilanz entscheidet häufig nicht die Weite des Transportwegs, sondern die Größe eines Betriebes. Bringt der Bauer nur ein paar Kisten Äpfel im Lkw zum Supermarkt um die Ecke, verbraucht dies pro Apfel mehr Treibstoff, als wenn Tonnen im Schiff befördert werden. So setzten Äpfel kleiner Unternehmen zweihundert Gramm Kohlendioxid (CO2) frei, während solche aus großen Firmen nur vierzig Gramm benötigten.

Verbraucherschützer und Naturfreunde empfehlen dennoch den Kauf heimischer Produkte. Zum einen fördert dies die Landwirtschaft vor Ort, was z.B. auch zum Erhalt von Streuobstwiesen (und Arbeitsplätzen) beiträgt. Zum anderen erkennt ein Käufer im Supermarkt nicht, ob der Apfel vor ihm aus einem südamerikanischen Groß- oder Kleinbetrieb stammt. Im letzteren Fall wäre er eben doch klimaschädigender als ein regionaler. Europäischen Bauern sei jedoch angeraten, sich vermehrt zusammenzuschließen, um auch hinsichtlich CO2 wettbewerbsfähig zu sein.