Hohlräume im Gestein
Bildung einer Höhle durch Kohlensäure im Wasser
Deutschland weist um die elftausend Höhlen auf, darunter mickrige von ein paar Metern Länge und riesige, wie z.B. das Hölloch. Dieses erstreckt sich im Allgäu neun Kilometer weit, was es zur längsten bekannten Höhle der Bundesrepublik macht.
Höhlen findet man meist in den Alpen und Mittelgebirgen, wo sie sich in hunderttausenden Jahren bildeten. Sie entstehen in wasserlöslichem Gestein (besonders Kalkstein), unterhalb des Grundwasserspiegels. Heute freilich befindet sich das Grundwasser tiefer als früher, so dass viele Höhlen betretbar sind.
Höhlen bilden sich nicht durch Auswaschungen durchs Wasser sondern durch chemische Prozesse. Reines Wasser bräuchte recht lang, um Hohlräume in den Felsen zu graben, doch mit ein wenig Kohlensäure geht die Sache schon rascher vonstatten. Diese Säure wird vom Wasser auf seinem Weg durch den Boden aufgenommen, denn in manchen Schichten schufen Bakterien aus organischen Bodenteilen Kohlendioxid. So nagt sich das Wasser immer weiter durch den Stein, bis im Laufe der Jahrtausende recht ansehnliche Hohlräume entstehen.
Trockengefallene Höhlen entstehen gerade andersherum. In der Höhlenluft ist weniger Kohlendioxid vorhanden als im Boden, so dass das Gas entweicht. Kalziumkarbonat fällt aus, wodurch Tropfsteine entstehen (ein Zentimeter pro Jahrhundert). Stalagmiten wachsen von unten nach oben, Stalaktiten von oben nach unten. Zusammengewachsene nennt man Säulen.