Fünftägiges Massaker an Kamelen

Australien massakriert seine Kamele

Schlachtfest an Unschuldigen - Zehntausend Opfer

Erst ins Land geholt und nun ein Massaker. Ende de 19. Jhs führten die Australier (die weißen, die anderen brauchten sie nicht) Kamele aus Asien ins Land. Sie dienten als Lastenträger beim Bau der Eisenbahn. Als sie fertiggestellt war, überließ man die Tiere ihrem Schicksal. Die Chinesen, die man gleichzeitig ins Land geholt hatte, zum Eisenbahnbau natürlich, aber vornehmlich zum Einsatz in den Bergwerken und auf den Plantagen, behandelte man wie Parias. Bendigo, Buckland River, Ararat, Lambing Flat heißen die Stationen, wo es den ihnen handgreiflich an den Kragen ging. Heute sind 7% der 22 Mill. Einwohner asiatischen Ursprungs.
Die Kulis von damals fürchten die Australier heute als U-Boote Chinas, s. auch das Buch Silent Invasion. Die Tatsache, dass sein Verlag es nicht habe veröffentlichen wollen, zeige wie brisant das Thema sei und wie weit der Arm Chinas bereits reiche, wobei es sich noch nicht mal offiziell dazu geäußert habe, meint der Autor Clive Hamilton. Glückliches Kamel vor dem Massaker
Die Kamele, deutsch "Trampeltiere", zweihöckrig, werden nun vom Hubschrauber aus erschossen und zwar nach höchsten "Tierwohl-Standards", erklärt das Umweltministerium des Bundesstaates South Australia.
Ein Blödsinn, denn wird ein Lebewesen umgebracht, so kann man nicht von "Tierwohl" sprechen. Es fehlt nur noch, dass wie in vielen solcher Fälle behauptet wird, sie würden "human" getötet. Da könnte man Angst kriegen.
Ferner: Soviele "Scharfschützen" gibt es garnicht, außerdem schweben Hubschrauber, vibrieren, bewegen sich; man kann von dort ebensowenig "scharf" schießen wie aus einem fahrenden Auto. Auf Deutsch: Es wird ein Massaker veranstaltet; die Tiere werden einfach niedergeballert. 
Begründet wird das Schlachtfest mit einer Gefahr für den Lebensraum der Ureinwohner. Die Tiere seien auf der Suche nach Wasser und Nahrung bis in Gemeinden der Ureinwohner vorgedrungen, hätten das Trinkwasser verschmutzt, die knappen Lebensmittelvorräte geplündert und würden - ogottogott - die natürliche Flora zertrampeln, was Rinderherden anscheinend nicht tun und die englischen Eroberer und Kolonisatoren auf dem Land der Ureinwohner auch nie taten. Woher diese plötzliche Liebe zu den ansonsten angefeindeten und verachteten "Abos"?

Rinder versus Kamele

Die Wahrheit ist eine andere: Die Kamele gefährden die Farmen mit ihrer extensiven Viehhaltung. Sie sind Konkurrenten der Rinder.
Die "Welt" benutzt ein schönes Wort in diesem Zusammenhang, die "Keulung". Es ist ein Wort, das alle Sesselpubser in den Redaktionen lieben, denn da ist endlich mal was los; mit der Keule in der Hand geht´s drauf und ins Gefecht. Da ist der ansonsten im Büro kastrierte Redakteur dabei und spielt Cowboy, zumindest in der Phantasie. Sogar von Keulung in Zusammenhang mit Küken schreibt er, siehe hier in einem Artikel über die Vogelgrippe. Heih, das gibt Mus, da spritzt Blut, das macht Spaß!

Der erste Massakerchen steigt in Anangu Pitjantjatjara Yankunytjatjara (APY), einem Verwaltungsbezirk von 2300 Ureinwohnern. Die Aktion diene auch dem Wohl der Herden, laut offiziellen Stellen. Tiere seien bereits verdurstet oder hätten einander totgetrampelt. Welche Tiere? Rinder oder Trampeltiere?

Wir haben eine Lösung: Die Kamele bleiben, die - weißen - Australier, die welche das ganze Land mit in Brand gesteckt haben, hauen einfach wieder ab oder erschießen einander statt auf die Kamele zu zielen. Genug Wasser für die Ureinwohner, deren Land die Weißen stahlen. Wir sind heute gewohnt,  die Eingeborenen eher im wüstenhaften Inneren des Landes zu sehen. Weit gefehlt: Tatsächlich besiedelten sie natürlich vornehmlich die feuchten Gebiete. Glückliches Kamel vor dem Massaker

Um 1900 herum war die Lage noch anders. Sonntagvormittag schwärmte die (männliche) britische Oberschicht auf ihren Rössern erstmal zum "Abo-Shooting" aus, denn die Frechlinge wollten an ihre geklauten Quellen, hatten Durst und verstanden nicht, warum plötzlich Zäune im Weg standen. Nach der Hasenjagd ab in den Gottesdienst. So war das. Von wegen Schutz der Ureinwohner. Die ganze Besiedlung durch Europäer war stets bestimmt vom Vorhandensein von Wasser für Ackerbau und Viehzucht. Also waren die Aborigines auszurotten.

Australien brennt - Wasserexport in muslimische Länder

Neben Bergbau und Tourismus ist die Landwirtschaft ein wichtiger Sektor, der 3 % zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt.
Rund 80% der landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden ausgeführt. Was wird wirklich ausgeführt? Wasser! 40 bis 80 Liter säuft ein Rind täglich. Australien exportiert, was es nicht hat, sozusagen. Das Wasser geht auf die Arabische Halbinsel.
Übrigens: Mehr als 100 Millionen Schafe zertrampeln das Land und liefern u.a. die gute Nivea, billiges Wollfett.

Die Bildunterschrift bei ntv ist dumm: Seit wann bekämpft man eine Dürre, indem man Tiere, die Leidtragenden, niedermetzelt? Seit wann ist damit eine Dürre weg?

Bereits 2009 hatte ein von der nationalen Wissenschaftsorganisation CSIRO geleitetes Gremium eine Vorhersage auf Grundlage von Klimamodellen zu Feuerrisiken getroffen.
Darin hieß es: „Die Klimaveränderungen zeigen, dass der größte Teil Südaustraliens wärmer und trockener werden wird. Die Modelle lassen vermuten, dass bis 2020 die Tage mit höchster Brandgefahr im Südosten um fünf bis 65 Prozent gegenüber heute erhöht sein dürften.“ Wie wahr!

Luisa Neubauer im Aufsichtsrat bei Siemens?

Zur Zeit steht Siemens unter Druck, denn die Firma soll eine Signalanlage für eine Kohlemine liefern. Luisa Neubauer, Fridays for Future, fordert einen Stopp von Siemens-Chef Joe Kaeser. Ein Auftrag von rund 20 Millionen Euro steht auf dem Spiel. Nicht viel für Siemens. Die Mine wäre nach Fertigstellung eine der weltgrößten. CO2-Ausstoß: Jährlich 705 Millionen Tonnen zusätzlich. Der Tagebau des indischen Adani-Konzerns im Galilee Becken in Queensland, die Carmichael Mine, braucht eine Eisenbahnverbindung zur Küste nach Abbot Point und gefährdet das eh schon strapazierte Great Barrier Reef. Die Bahn bräuchte eine entsprechende Ausstattung mit Signalen usw. Aufgrund öffentlichen Widerstands haben Alstom und Hitachi Rail bereits abgesagt. Nur: Wenn Siemens das nicht wahrnähme, dann würde vermutlich ein anderes Unternehmen zum Zuge kommen. Ein chinesisches? Herumgedokert wird am Ende der Geschichte, während doch eine politische Entscheidung der Australier fällig wäre, die da lauten würde: Nein, wir lassen´s.
Witzig war Kaesers Versuch Neubauer einen Sitz in einem Aufsichtsgremium der Gesellschaft Siemens Energy anzubieten. Wollte er sie kaufen? Sie lehnte ab, mit der Begründung Wichtigeres zu tun zu haben. Was wohl Joschka Fischer, heue Siemens-Lobbyist, ferner auch bei BMW und RWE, dazu sagen würde?

Aber es gibt noch weitere Player: Thyssen-Krupp baut in Australien das größte Schienenfahrzeug der Welt. Der Bagger des Bergbaukonzerns BHP wird 20.000 Tonnen Erze in der Stunde (!) bewegen, rund um die Uhr. Abnehmer ist China. Einsatz in der Grube South Flank in der Pilbara-Wüste, rund 100 km nordwestlich von Newman. Zwar ist hier keine Kohle im Spiel, aber Erz.

Fazit: Fast jede menschliche, wirtschaftliche Tätigkeit, jeder Verbrauch, bedeutet Löcher in die Erde zu buddeln, Pflanzen, Tiere, und Menschen zu verjagen. Das ist der Irrsinn, dem Einhalt geboten werden müsste. Aber diese Erkenntnis umzusetzen zu wollen, würde noch keine Regierung aushalten. Erst muss uns das Wasser bis zum Halse stehen.
Aber es gibt Hoffnung: Der Finanzdienstleister Blackrock mahnt Wirtschaft und Politiker, allerdings nicht zum Wohle der Menschheit, aus humanen Gründen, sondern zum Wohle des Kapitals.

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Foto: Wiki

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