Unerwünschte Werbung

Werbeumschläge

Kostenlose Werbeblätter

Müllzeitungen

Wohin verschwinden die Wälder - wie den Wahnsinn stoppen?
Die Freiburger Lokalzeitung legt jedem Haushalt sonntags kostenlos ein Werbeblatt vor die Tür,  "Der Sonntag" geheißen. 

Inhalt: Ein paar redaktionelle Text, die übliche Werbung, wie sie in normalen Tageszeitungen auch zu finden ist, allerdings reichlich überrepräsentiert. Die redaktionellen Artikel sind des öfteren entweder am folgenden Montag im Mutterblatt, der Badischen Zeitung,  zu lesen oder sie waren es bereits an den Vortagen. Immerhin sind die Redaktionen formal getrennt, selbst wenn sich mal wortwörtliche Übernahmen ergeben.

Im Grunde fungiert diese "Zeitung" als ein riesiger Werbeumschlag, enthält sie doch zig Prospekte als "Beilage". Es geht darum, Werbung auf verdeckt Art und Weise in die Haushalte zu schleusen. "Der Sonntag" ist übrigens nicht die einzige "Zeitung", denn es gibt flächendeckend noch den "Freiburger Wochenbericht" und den "Freiburger Stadtkurier" sowie auch diverse Stadtteilblätter.

Mitte des Monats waren es:

  • Edeka
  • Obi
  • Migros
  • ARO
  • BraunSBMöbel
  • Rossmann
  • Aldi
  • toom
  • Real

Gewicht:Prospekte
Ganze "Zeitung": 550 gr.
Davon Werbung: 440 gr.
Redaktioneller Teil: 110 gr
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die "Zeitung", also der redaktionellte Teil, der "Umschlag", selbst ja auch noch Werbung enhält, s.o.

Fazit: Ein Lockblatt zum Blättern und Lesen, plus das vierfache Gewicht an Werbung in Form von Beilagen. Das Ganze dient nur dazu, Werbung auf unverdächtige Art in die Haushalte zu bugsieren, denn kaum jemand würde sich ohne spezielles Interesse einen Obi- oder Aldi-Prospekt greifen.
Anzahl der Haushalte: 116.000 x 550 gr = 63.800 kg oder 63,8 Tonnen. Und das jede Woche und nur bei dieser Zeitung.

Wie kann man sich schützen? Dem Gesetz nach sind die Werbeblätter im Recht, denn ein jeder hat "Anspruch auf Information".
Die Aufkleber "Bitte keine Werbung einwerfen!" o.ä. werden ignoriert.

Abhilfe schafft ein Eintrag bei der sogenannen Robinson-Liste, wodurch man ein Druckmittel in die Hand bekommt. Benannt ist diese Liste so, weil die Kritiker nach Dafürhalten der Werbeindustrie weltfremd auf einer Insel der Glückseligen leben, wie Robinson halt.

Unabstellbare Vergeudung

Würde man sich vorstellen, diese unglaubliche Verschwendung abstellen zu wollen, so hätte man folgende Gegner:

  • Verlage
  • Die Werbeindustrie, Agenturen, Grafiker, Texter
  • Druckereien
  • Druckfarbenhersteller, Chemieindustrie
  • Speditionen, Logistiker
  • Verteiler
  • Alle betroffenen Auftraggeber, Einzelhandel, Dienstleister, Reiseindustrie ...
  • ...

Alle würden mit der Freiheit der Information und gefährdeten Arbeitsplätzen argumentieren. Es ist klar, dass die Politik sich niemals an diesem Thema die Finger verbrennen würde.
Nur: Welchen Wert sollen denn "Arbeitsplätze" besitzen, über die solche Schäden verursacht werden? Ginge es im Leben nicht eher darum, Arbeitszeiten zu verkürzen, um mehr Lebensqualität zu erzielen?
Welchen Sinn ergäbe es, Gummibärchen ohne Ende zu produzieren? Niemand braucht sie, niemand hat sie verlangt. Die Werbeblätter landen meist unbesehen in der grünen Tonne.

---------------------

Die Fotos wurden zu einem späteren Zeitpunkt gemacht, enthalten folglich andere Prospekte

Neuigkeiten: