Rettung von Meeresschildkröten …
Etwas für die Tiere tun
Erfahrungsbericht Svana Rogoll, aus Jobben für Natur und Umwelt.
Als ich mit meinem Rucksack, fast so groß wie ich, auf Zakynthos, einer griechischen Insel, ankam, hatte ich eigentlich noch keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Ich hatte noch sieben ganze Wochen vor mir, in denen ich mit anderen Freiwilligen der Organisation ARCHELON Schildkröten retten wollte.
In meinen ersten Tagen wurde ich erst einmal in meine Aufgaben eingeführt. Da gab es zum einen die Öffentlichkeitsarbeit, bei der es darum ging, Touristen über die Bedrohung der Caretta Caretta, der unechten Karettschildkröte, die auf Zakynthos nistet, zu informieren. Wir haben beispielsweise Vorträge in Hotels gehalten und in einem Kiosk Souvenirs zugunsten der Schildkröten verkauft.
Ferner gab es Monitoringaufgaben, womit die direkte Arbeit mit den Meeresschildkröten gemeint ist. Das Wichtigste dabei war die Datenerfassung. Wir haben nächtliche Strandrundgänge unternommen, bei denen wir also dabei waren, wenn die Schildkröten nisteten. Dabei wurden die Tiere auf Verletzungen untersucht und markiert. Auf morgendlichen Strandrundgängen haben wir die Spuren untersucht, um neue Nester zu finden und sie zu datieren.
Als eine der wenigen Deutschsprachler wurde ich häufig in Hotels eingesetzt, um Diapräsentationen zu halten. Doch dadurch, dass so viele und vielfältige Aufgaben anfielen, wurde es nie langweilig! Und ich habe unglaublich viel erlebt und gelernt:
Ich habe eine Menge netter, hilfsbereiter Menschen aus aller Welt kennengelernt; bin mit Schildkröten geschwommen; habe Freude dabei entwickelt, Vorträge in Hotels zu halten ohne nervös zu werden (!); habe nachts hinter Mutterschildkröten gelegen, die gerade dabei waren, ihre ca. 120 tischtennisballförmigen Eier zu legen, habe mitgeholfen, in dieser Zeit die Schildkröten auf Verletzungen abzutasten, sie zu vermessen und zu markieren; und schließlich habe ich sogar zwei Schlüpflinge entdeckt!
Diese sieben Wochen haben mich auch persönlich gefördert. Ich habe mich selbst besser kennengelernt, bin selbstsicherer geworden und habe gelernt bei allem, bei dem ich mir nicht sicher bin, was da auf mich zukommt, eine Art Herausforderung zu sehen. Und letztlich habe ich auch erfahren, auf Menschen zugehen zu können und einfach ich selbst zu sein.
Es war ein einmaliges Erlebnis, und ich bin froh, den Mut aufgebracht zu haben, einfach mal nach Griechenland zu gehen, um Schildkröten zu retten.