Eine Batterieladung - 2400 Kilometer Reichweite
Sensationelle Kapazität der neuen Aluminiumbatterie
1500 Meilen, 2400 Kilometer - so soll es mit den künftigen Batterien für E-Autos funktionieren. Austin-Electric in England hat die Nase angeblich ganz vorn.
Trevor Jackson, ein Offizer der Königlichen Marine, hat in seiner Firma Métalelectrique eine Batterie von ungewohnten kleinen Ausmaßen auf Grundlage von Aluminium entwickelt und einen Vertrag mit dem ex-Autohersteller Austin geschlossen. Austin wird nur noch wenigen als Autofabrikant (Mini) bekannt sein, denn die Produktion ist sein langem eingestellt.
Die Batterien sind leichter, kleiner und billiger als alle bekannten und taugen für Busse, LKWs und selbst Flugzeuge. Die Autoindustrie weiß davon und hat Jacksons Firma kräftig Steine in den Weg gelegt, denn die Investitionen in Lithium-Batterien sollen sich erstmal auszahlen. Ein Fehler. Günther Oettinger fürchtet - wenn auch aus anderen Gründen, dass Mercedes, Audi oder BMW zu Zulieferern für Datenkonzerne wie Google oder Mobilitätsdienstleister wie Uber zu Zulieferern degradiert werden könnten.
Geladen wird übrigens nicht selbst, sondern man holt sich eine Wechselbatterie im Supermarkt. Der eigentliche Wechsel dauert anderthalb Minuten, so dass auch der ganze Zirkus mit dem Aufbau von Ladestationen entfiele. Die alte Batterie lässt sich anscheinend nicht neu laden, sondern muss recycled werden.
Der sog. "Masterplan für die Ladeinfrastruktur" droht ein weiterer Reinfall zu werden, und nur die Kassen der sie betreibenden Unternehmen laden. Bis 2023 will die Regierung über drei Mrd Euro in die Tank- und Ladeinfrastruktur für Autos und Lastwagen stecken. 2020 sollen 50 Mill. Euro für private Lademöglichkeiten bereitgestellt werden, ferner auch Ladepunkte an Kundenparkplätzen zum Beispiel an Supermärkten. All das mit öffentlichen Geldern.
Aluminium wird mit Hilfe großer Mengen von Strom gewonnen und ist mit bestimmten Stoffen sehr reaktionsfreudig. Aufsehen erregt die versuchte Flucht des Berliner Maskenmanns mit Hilfe von Alupulver. Aluwerke finden sich gewöhnlich in der Nähe großer Stromquellen wie z.B. in Grenoble in Frankreich (alpine Wasserkraft) oder der norddeutschen Küste. Die eingesetzte Energie ist quasi im Metall gespeichert und kann auch exlosionsartig freigesetzt werden, so dass es in vielen Sprengstoffen steckt. Die Kunst besteht darin, die Energie langsam wieder zu entlassen.
Die Elektrolytflüssigkeit in den üblichen Autostarterbatterien ist Schwefelsäure. Die Flüssigkeit in der Aluminiumbatterie ist ein wichtiges Geheimnis des Erfinders. Er sagt, er habe sie sogar versuchsweise getrunken - und lebe noch immer. Das heißt, dass diese revolutionäre Batterie obendrein auch noch ziemlich unweltverträglich sein wird.
Die durchschnittliche Fahrleistung hierzulande beträgt etwa 12.000 km im Jahr, d.h. fünf Mal geht es ab zum "Tanken". Zur Feier könnte man ja grade eine Fete veranstalten.
Ein Horror für viele, aber eine spannende Entwicklung.
Das wird auch das Frohlocken über eine Hochenergie-Batterie nichts ändern. Die würde zwar die Ladezeit verkürzen, ja, aber wäre immer noch auf Lithium-Basis. Dito ein Lithium-Schwefel-Akku, der noch in den Kinderschuhen steckt.
Ansonsten: Die Elektromobilität nimmt gradezu groteske religiöse Züge an. Sie ist nicht die Rettung der Welt. Nach wie vor werden wir leeren Raum durch die Gegend fahren. Das mag auf dem Land weniger problematisch sein, macht aber unsere Städte, die Luft und uns kaputt. Da hilft nur der Ausbau des Nahverkehrs, der Rückbau der Straßen u.ä. Ferner ist das Fahren gelöst von einem (sinnvollen) wirtschaftlichen Zweck. Man fährt "aufs Land", "spazieren", quasi Fahren um des Fahrens willen, um sich die "Landschaft anzuschauen", also vom Auto aus zu konsumieren usw. usw. Das gab es vor der Motorisierung nicht.
Ein Besuch der Webseite Anfang 2022 zeigte leider noch keinen Erfolg. Schade ...