Grüner Puff
Energiebewusster, grüngeschmückter Ökoladen
Neues Ökolabel für Bordelle im Anmarsch?
Die Etikettierung mit grünem Lorbeer macht neuerdings selbst vor dem horizontalen Gewerbe nicht halt.
Beispiel: Der neue, in zwanzig Monaten aufwendig umgebaute Freiburger FKK-Palast, der ein bescheideneres Etablissement in der "Grünen Stadt" (Neudeutsch: "Green City", wie Freiburg sich selbst bezeichnet), ablöst.
Nicht nur, dass der an Las Vegas erinnerde orientalisch-antike Edelkitsch von lokalen "Künstlern" mit Tier- und Pflanzenornamenten, Themenzimmern, Weinbrunnen, Fresken, Blattgolddeko, Glitzertheke, Kama-Sutra-Wandreliefs, Whirlpool, Dampfbad, Sauna und orientalischer Lounge mitgestaltet und "aufgewertet" wurde, nein, nicht genug: es handle ich auch noch um einen Öko-Betrieb laut Betreiber.
Ein Blockheizkraftwerks, die Regenwassernutzung, die Fassadenisolierung und die Wärmerückgewinnung aufgrund der allseits entfalteten Aktivitäten machten die Anlage nämlich zu einem "grünen Puff".
Während ein SPD-Stadtrat den Eindruck gewann, "dass die Frauen hier vernünftig behandelt werden", steht eine Beurteilung der Grünen über die hinter trutzigen, hohen Mauern verborgene Ökosprungburg noch aus.
Sie werden monieren, dass die Wärmerückgewinnung doch einen zu geringen Wert habe, oder was auch immer.