Gen-Kennzeichnung

Entscheidungsfreiheit für Verbraucher

Kennzeichnung von Lebensmitteln ohne Genmanipulation

Neues Label in Deutschland - Ware Ohne Gentechnik

"Mit dem Essen spielt man nicht", so ein hübscher Spruch gegen Gentechnik. Ob unsere Politiker dies nun eingesehen haben oder nicht, zumindest beschlossen sie eine Neuerung beim Gentechnik-Gesetz zur Kennzeichnung von Genfood: Künftig tragen gentechnikfreie Lebensmittel den Schriftzug "Ohne Gentechnik".

Felder mit genmanipuliertem Mais haben zudem eine Entfernung von 150 Metern zum normalen Mais aufzuweisen, zu Ökomais gar 300 Meter. Eine Unterschreitung dieser Mindeststrecke erfordert eine Absprache zwischen den Bauern, wobei der normale Landwirt dabei freilich seine Schadensersatzansprüche bei Feldverunreinigung verliert.
Die Haftungsschwelle liegt bei 0, 9 Prozent.
Fressen Tiere mit Enzymen oder Vitaminen (gentechnisch hergestellt) angereichertes Futter, so gelten die Produkte dennoch als gentechnikfrei. Experten bringt dies nicht zur Besorgnis, da die Herstellung im geschlossenen, kontrollierbaren, jederzeit anhaltbaren System abläuft. Beim Pollenflug zwischen Äckern ist dies freilich unmöglich, weshalb viele besonders den Anbau von genetisch veränderten Pflanzen kritisieren. Stellt man dagegen eine Aminosäure im Labor her, so bleibt sie chemisch eine Aminosäure ohne Gene. Somit lässt sich im Essen nicht der Ursprung der Säure ermitteln.

Verbrauchern ermöglicht die neue Kennzeichnung bewusste Auswahl ihrer Nahrung, statt wie bisher unwissend Fleisch von Tieren mit genverändertem Futter zu erstehen.
Verständlicherweise laufen viele Sturm gegen das neue Label, da es Verbraucher von der Zwangsunterstützung der Gentechnikindustrie befreit. Die meisten genmanipulierten Pflanzen, besonders Soja, enden als Tierfutter. Die jährliche Sojaeinfuhr in die EU beträgt nahe vierzig Millionen Tonnen, davon wahrscheinlich fünfzig Prozent genverändert. Was Kunden den Waren bislang nicht ansahen, darüber wird ihnen durch die neue Kennzeichnung die Augen geöffnet. Dadurch übt die Nachfrage Druck auf Agro-Gentechnik-Unternehmen aus und vereitelt deren Versuche, durch Hintertürchen Gentechnik ins Essen zu schmuggeln. Trügen deren Bemühungen nämlich Früchte, stellte dies die gentechnikfreie Lebensmittelproduktion in Frage.
Sicherlich haben Verbraucher bereits durch Bio-Ware die Möglichkeit zum Kampf gegen unlautere Methoden, doch diese macht leider nur fünf Prozent der Lebensmittel aus.