Medikamente in der Tierhaltung
Leckerer Arzneicocktail auf dem Teller - Antibiotika, Schmerzmittel, Hormone ...
Die Grünen fordern die Halbierung des Einsatzes von Antibiotia in den Ställen, denn Deutschland liege hinter Zypern, Italien und Spanien an vierter Stelle in Europa. Letztbekannte Zahl: 1452 Tonnen im Jahr (!). Kopfschmerzen bereiten die sogenannten Reserveantibiotika mit besonderer Bedeutung in der Humanmedizin, deren Verbrauch um vier Tonnen bzw. um 50 % stieg. Das gefährde die Gesundheit der Bevölkerung stellte der Fraktionschef der Grünen, Anton Hofreiter, richtig fest.
Vorgeschlagen wird, bei auffälligem hohem Verbrauch ein Konzept zu entwickeln, das den Einsatz von Medikamenten senke.
Der Bock ist Chef
Wie das nun zu bewerkstelligen ist, ist schleierhaft, denn das jetzige System hat den Bock längst zu Gärtner gemacht. Der Bauer erhält kein Rezept, um damit in die Apotheke zu marschieren, sondern wird vom Tierarzt direkt beliefert. Der ist also Verkäufer, hat Interesse an hohem Umsatz und gewährt dementsprechend auch Rabatte.
Um Abhilfe zu schaffen, müsste das ganze mafiöse System von Arzeimittelproduzenten und Tierärzten aufgebrochen werden. Da kann man lange warten.
Bemerkenswert ist allerdings die allgemeine Forderung, in der Tierzucht den Tierschutzgedanken zu verankern, da die einseitige Zucht auf immer höhere Leistung die Turbotiere überfordert und mitverantwortlich für den hohen Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung sei.
Ein wahres Wort.